Zu Beginn des 19. Jahrhunderts erkannten die Schweizer Behörden unter
dem Einfluss der Franzosen die Bedeutung guter topografischer
Karten. Aber erst 1822 beschloss die Tagsatzung, dass die
Oberaufsicht über Vermessungsarbeiten dem jeweiligen
Oberstquartiermeister zu übertragen sei und der Bund für die Kosten
aufzukommen habe. 1832 wurde diese Funktion dem am 15. September 1787
geborenen Guillaume-Henri Dufour übertragen, der nach seiner
Ausbildung und Militärdienst in Frankreich 1817 die Stelle des
Kantonsingenieurs in Genf übernommen hatte. 1838 gründete er dann dort
das Bureau topographique fédéral und bereits 1845 liess er in Zürich
von Rudolf Foppert je 754 Exemplare von Blatt XVI und XVII der
geplanten fünfundzwanzig Blätter im Massstab 1:100'000 drucken. Erst
zwanzig Jahre später erschien das letzte Blatt der heute als
Dufourkarte bekannten ersten schweizweiten Karte. Durch die
Eidgenössische Landestopographie wurde das Kartenwerk noch weitere 100
Jahre nachgeführt. Es gab Blätter, die über zwanzigmal angepasst
wurden.
Dufour wurde 1847 zum
General der Schweiz im sogenannten Sonderbundskrieg gewählt. 1867 trat
er aus dem Generalstab der Armee zurück, nachdem er noch drei weitere
Male die Funktion des Oberkommandierenden ausgeübt hatte. Am 14. Juli
1875 verstarb er in Genf. Rund 60'000 Menschen aus der ganzen Schweiz
gaben ihm im strömenden Regen das letzte Geleit.
Anlässlich des
150-Jahre-Jubiläums des Kartenwerks wurden die Erstausgaben neu
gedruckt und an machen Orten zu einem Gesamtbild zusammengesetzt. So
zum Beispiel bei Swisstopo und im Landesmuseum. Aber auch bei Cosecans
in Basel kann im Rahmen eines Besuchs im kleinen Museum der
Lochkartentechnik auf Wunsch ein solches Gesamtbild (siehe oben, man
beachte die Doppelsteckdose unten links) besichtigt werden.
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