Studienreise der Schweizerischen Offiziersgesellschaft an die Côte d'Azur |
Texte en français
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Gerade weil das Binnenland
Schweiz nicht über eine eigene Kriegsmarine verfügt, ist ein Besuch
bei Kommandostellen und auf Schiffen immer eine Reise wert. So haben
sich einmal mehr 24 Schweizer Offiziere - darunter auch zwei Damen -
vom 21. bis 24. April 2002 für eine Studienreise nach Toulon (im
Bild: der nicht mehr operative Flugzeugträger "Clemenceau") und seiner
Umgebung entschieden, in deren Zentrum ein Besuch bei der
französischen Marine stand.
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Nach einführendem Vortrag und Besichtigung der Einsatzzentrale der Mittelmeerflotte am Montagvormittag, den obligaten Gruppenfotos vor der "Préfecture Maritime" (hier im Bild eines mit dem aus Paris angereisten schweizerischen Verteidigungsattaché, Divisionär Juilland) und dem Mittagessen im "Cercle Naval" war der Nachmittag hauptsächlich dem Besuch des Mehrzweckschiffes "Foudre" gewidmet. Es soll anfangs Juni zu seiner nächsten Mission in See stechen. Schon allein die imposante äussere Erscheinung dieses "Bâtiment" - wie die Franzosen die Schiffe ihrer Kriegsmarine bezeichnen - wäre ein Bild wert gewesen. |
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Aber auch das 122 Meter lange und 14 Meter breite Innendock, das bis drei Meter unter Wasser gesetzt werden kann - welch ein gewaltiges Schwimmbecken ! -, hätte eine Abbildung verdient. Die Gastgeber bestanden aber fest darauf, dass nur Aufnahmen von nicht sensiblen Orten geschossen werden durften. Zur Dokumentation des ausgezeichneten Zustandes dieses Docklandungs-, Kommando-, Transport-, Evakuations-, Heliträger- und Spital-Schiffes muss deshalb ein Blick in die Bar (Bild) genügen.
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Nachdem jeder - wie es sich auch für marine-ungewohnte Gäste gehört - einzeln das "Gebäude" zum Abschied (Bild) gegrüsst hatte, wurde uns auch noch der Besuch der Anti-U-Boot-Fregatte "Montcalm" ermöglicht. Dann war es aber auch schon Zeit, uns im Bus nach Draguignan zu verschieben. Von dort aus besichtigten wir am nächsten Morgen den Panzerschiessplatz von Canjuers, der im voralpinen Gelände eine Länge von rund 30 Kilometern aufweist. Er wird betrieben vom "Premier Régiment de Chasseurs d'Afrique", das heute als reiner Lehrverband mit rund 120 Angehörigen seinen Namen von einer Formation übernahm, die mehrfach dekoriert ... |
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... gegen Ende des zweiten Weltkriegs auch
im Grenzgebiet nördlich der Schweiz
im Einsatz war. Heute ist das Regiment, unterstützt im
Infrastruktur-Bereich von einer zivilen Organisation, verantwortlich
für die Fachausbildung von jährlich rund 3500 Kursteilnehmern.
Beispielsweise kehren alle Panzerbesatzungen (im Bild: Panzer Leclerc) in
einem Turnus von 16 Monaten auf den Schiessplatz zurück. Es nützt
dabei nichts, sich die Standorte der Ziele für den nächsten Einsatz zu merken.
Sie werden für alle neun
Grundszenarien regelmässig geändert. |
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Alle Schiessübungen werden
elektronisch ausgewertet. Für die Ausbildung der nicht im Gelände
beschäftigten "Schüler" stehen die vielfältigen Einrichtungen des
Camps - wir würden eher Waffenplatz sagen - zur Verfügung,
insbesondere natürlich mehrere Simulatoranlagen (im Bild: einer der
Kontrollräume). Gerne hätten wir noch mehr gesehen, doch zum - etwas
späten - Mittagessen wurden wir in Draguignan bei der Schule für
Artillerie-Ausbildung erwartet.
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So
endete dann der Besuch in Canjuers mit dem üblichen Austausch kleiner
Souvenirs (im Bild nimmt unser Delegationsleiter, Colonnello SMG
Belloni, aus der Hand des Regimentskommandanten eine Medaille
entgegen). Besonders gefallen hat uns natürlich, dass überall frei
fotografiert werden durfte. Das war natürlich am Nachmittag auch im
Museum der Artillerie der Fall, während am folgenden Tag bei der
Besichtigung der Werkhallen für die Entwicklung und Produktion von
Helikoptern von "Eurocopter" in Marignane selbst Fotos auf dem
Parkplatz verboten wurden. |
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Wieso eine Aufnahme der imposanten
Montagelinie die Sicherheitsbedürfnisse der Besteller verletzen soll,
konnte uns dort genauso wenig wie die reichlich übertriebene
Sicherheitsmassnahme erklärt werden, alle unsere Reisepässe zu
kopieren. Fotografisch "endet" deshalb dieser Reisebericht
mit dem Besuch des Artilleriemuseums (Bild). Die grosszügig
gestaltete Ausstellung dokumentiert die Entwicklung der französischen
Artillerie von ihren Anfängen bis in die Neuzeit.
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Da auch die Fliegerabwehr in
Frankreich zu dieser Waffengattung zählt, findet man in diesem Museum
auch deren Waffen und Geräte (im Bild: Kanone der Schweren
Fliegerabwehr). Der Reisebericht wäre aber unvollständig, wenn nicht
auch noch die Zugsfahrt mit dem TGV kurz erwähnt würde. Auf der Rückreise endete aber die rassige
Fahrt bereits in Lyon. Ab dort musste ein überfüllter Regionalexpress
benutzt werden und zu guter Letzt wollte auch der Genfer Grenzpolizist
nach der Ankunft noch alle unsere Reisepässe sehen.
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Hätte mir das jemand beim Einsteigen in Marseille (Bild) vorausgesagt, hätte ich das wohl kaum geglaubt. Ob der Grenzpolizist wohl mal bei "Eurocopter" zu Besuch war und dann den dortigen Sicherheitsfimmel übernommen hat?
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alle Bilder ab Unterverzeichnis .../oew/azu/ abrufbar (erstellt am 01.05.02 ... |
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Mail: office@sog.ch