Durch den Scheitel- und den
Simplontunnel nach Domodossola und Stresa
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Eigentlich hätte für den
geplanten Ausflug nach Stresa am dritten Tag unserer Reise ja der Be
4/4 761"Wellensittich" der BLS-Stiftung zum Einsatz kommen sollen, der
ursprünglich für die Bern-Neuenburgbahn unterwegs war. Da sich
dieser aber noch nicht wieder in fahrbereitem Zustand befand, wurde
kurzerhand durch die Organisatoren der RBe 4/4 205 (Bild) der
Oensingen-Balsthal-Bahn verpflichtet. Damit konnten uns
Reiseteilnehmern sowohl auf Hin- wie auch auf der Rückfahrt wieder das
Mitfahren im Führerstand geboten werden.
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Von Kandersteg aus fuhren wir
zuerst durch den Scheiteltunnel des Lötschbergs (Bild von der
nördlichen Einfahrt) bis nach Hohtenn, wo ein Diensthalt den etwas schnelleren Zügen erlaubte, an uns vorbei zu brausen,
aber auch
als Fotohalt diente. Von dort an ging es ohne jeden weiteren Halt über Brig durch den Simplontunnel nach Domodossola weiter. Da ging
allerdings die angenehme Bahnfahrt ausserplanmässig zu Ende. Denn
genau an diesem Tag hatten die italienischen Bahnen die
"schweizerische" Fahrleitung zum Güterbahnhof Domo 2 zwecks
Unterhaltsarbeiten abgeschaltet. Für dessen Besichtigung mussten wir
also vorzeitig in jenen Bus umsteigen, der uns anschliessend dann nach Stresa
brachte.
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Nachdem der ortsansässige Busfahrer die richtige Einfahrt doch noch gefunden hatte
und sich schliesslich auch der Begleiter für diese einzige Führung des Tages am
Treffpunkt einfand, blieb leider nur noch wenig Zeit für die
Besichtigung. Unschwer war aber zu erkennen, dass dieser Bahnhof (Bild)
einen ziemlich verlassenen Eindruck machte. Italienische Firmen können
sich die Ausgaben für eine Einmietung nicht leisten, wurde uns gesagt.
Diese seien daher fast alle in den letzten Jahren an günstigere Standorte
ausgewichen. |
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So sind dort eigentlich nur noch zwei schweizerische Grossfirmen zu finden,
die sich offenbar weder mit den Kosten noch der Beschaffung der
modernsten Geräte für den Containerumschlag (Bild) schwer tun. Selbst die
Zimmer für das Übernachten der Lokomotivführer können sich sehen lassen.
Das Tüpfelchen auf dem "i" ist ein für das Personal angeschaffter
Pizza-Backautomat. Zurück im Bus wurde das Gesehene noch lange
diskutiert. So verpassten die meisten Mitreisenden, welch interessante
Ausweichstrassen der Busfahrer einschlug, um unser
Tagesziel Stresa rechtzeitig zu erreichen. |
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Stresa selbst bot die verschiedensten Möglichkeiten für eine spezifische
Nutzung des Kurzaufenthaltes an. Da waren zum einen die
"Entdecker", die die Altstadt, den Wochenmarkt oder eines der
Museen besuchten. Andere wiederum flanierten am Ufer des Lago Maggiore
entlang (Bild). Und die trotz riesigem Frühstücksbuffet schon wieder
Hungrigen fanden erstmals auf dieser Reise Zeit für ein ausgedehntes
Mittagsmahl. Für einen Ausflug auf eine der Borromäischen Inseln reichte
die Zeit aber nicht, es sei denn man hätte anstelle der Benutzung eines Kursschiffes ein Motorboot samt Kapitän gemietet. Für die Rückfahrt wählte
der Busfahrer dann noch eine andere Route, die er als noch weniger
staugefährdet einschätzte.
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Weil seine Prognose richtig war, blieb in Domodossola bis zur Abfahrt
unseres Triebwagens sogar noch etwas Zeit fürs Fotografieren übrig.
Völlig unbehelligt von Staus und Baustellen erreichten wir das südliche Portal des Simplontunnels (Bild)
und ohne weiteren Halt
in Brig oder auf der Lötschberg-Südrampe schliesslich auch wieder in den
Scheiteltunnel. Da wir aber im Tunnel einem Güterzug auf Signaldistanz
hinterherfuhren, dauerte die Durchfahrt eine gefühlte Ewigkeit. Nicht mehr unter Zeitdruck stehend, konnten wir die kleine Verspätung
aber gelassen hinnehmen.
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Viel mehr störte uns, dass die Wolken über Kandersteg den für den
nächsten Tag
erwarteten Wetterwechsel anzeigten. Ausserdem wurde uns auf
dem Rückweg zum Hotel (Bild, mit Bire im Hintergrund) bewusst, dass dies die letzte Nacht sei,
die unsere Reisegruppe dort verbringen werde. |
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