Nach
Hannover zur Weltausstellung Expo 2000
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3,5 Millionen besuchten im August die Expo,
nachdem es bereits im Monat zuvor 2,7 Millionen waren. So viele
Menschen können sich ja nicht irren, sagte ich mir; und in der Tat,
Hannover ist in diesem Spätsommer eine Reise wert. Wenn die Expo
einen harzigen Start hatte, dürfte dies von Anfang an nicht an der
Ausstellung, sondern wohl eher an den Preisvorstellungen der
Touristikbranche und Kommunikationsfehlern gelegen haben. Noch heute
gibt es Besucher, die für ihren Expo-Tagesausflug - wie von den
Messen gewohnt - nach der Landung in Hannover (Bild) in
den Bus umsteigen. Dieser fährt nun aber nur noch nördliche Vororte
an, macht mehrere Umwege und dreht sogar eine
Ehrenrunde
um eine Stadtbahnstation.
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Nicht ortsansässigen Reisebüros kann man deswegen wohl kaum einen Vorwurf machen,
denn selbst die Deutsche Telekom bezeichnet im Stadtplan des aktuellen Telefonbuchs
die Flughafenbahn immer noch als "im Bau befindlich". Diese ist allerdings bestens
in Betrieb und verbindet als S5 der DB Regio
den Flughafen (Bild) innert 12 Minuten - meist ziemlich leer - mit dem Hauptbahnhof und innert
weiteren 8 Minuten - meist ziemlich voll - mit dem Expo-Eingang West
in Laatzen. Mehrere andere S-Bahnlinien fahren ebenfalls dorthin.
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Dort angekommen sollte der Eintagestourist möglichst rasch eine
VIP-Führung buchen, wenn er nebst Warteschlangen auch das Innere von
interessanten Hallen und Pavillons sehen möchte. Es ist allerdings ratsam, seinen Expobesuch auf
mehrere Tage auszudehnen. Dann kann man die Leuchtschriftanzeigen mit
den Wartezeiten (Bild) viel gelassener zur Kenntnis nehmen. Leider wollen
aber schweizerische
Reiseveranstalter - zum Beispiel SBB/Kuoni/railtour - immer noch
nichts davon wissen, dass man in Hannover zurzeit viel günstiger übernachten
kann, als dies bei der Drucklegung ihrer Unterlagen angenommen wurde.
Wenn zudem im Prospekt gar noch ...
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... die Hotelstandorte verwechselt oder
beschönigend eingetragen sind (Bild), ist dies auch nicht besonders
motivierend. Im Rathaus von Hannover am Friedrichswall würde man ziemlich staunen, wenn
jemand dort drin ein Zimmer des Hotels Mercure suchen würde. Wer
hingegen bei DB/DERTOUR bucht, zahlt heute für ein Hotelzimmer
etwa die Hälfte des ursprünglichen Preises, was aber immer noch dem doppelten Normalpreis
entspricht. Zudem kannte der dortige Berater die sonst
nirgendwo erwähnten vergünstigten Eintrittskarten für Senioren und konnte erst noch eine ermässigte
Fahrkarte für die Bahnreise ausstellen. Er empfahl auch, am Reisetag
nicht etwa den ICE in Laatzen zu verlassen, ...
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... weil die
Gepäckaufbewahrung im dortigen Bahnhof (Bild) meist überlastet
sei. Man solle besser die Fahrt bis Hauptbahnhof fortsetzen, das Zimmer beziehen und eine der "Begleit"-Veranstaltungen zur Expo
besuchen. Diesen Rat befolgte ich dann auch. Da mir in Hannover
niemand sagen konnte, wo genau der "Park der Sinne" zu
finden sei, entschied ich mich für
eine Besichtigung von "EXPOnat Zoo". Der Zoo war
schliesslich im Expo-Stadtplan von DERTOUR leicht zu finden. Die
Stadtbahnlinie 8 sollte dorthin fahren, was dann aber nicht zutraf.
Das hat mich dann schon nicht mehr
besonders erstaunt. Dabei stehen
vernünftige Fahrtempfehlungen zu solchen Zielen in den
"Fahrtipps für Gäste", die ich aber erst am letzten Tag
meines Aufenthaltes erhielt.
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So gondelte ich also auf einer Stichlinie zum Zoo, die an Samstagen
gerade mal alle 20 Minuten bedient wird. Zu Fuss hätte ich die zwei
Stationen rascher absolviert. Aber als Tramfan nehme ich ja Wartezeiten gerne in Kauf.
Ich hatte mir sowieso vorgenommen, an einem Tag einmal das ganze
Stadtbahnnetz der "üstra" abzufahren. Dies erlaubt nicht nur den Blick
auf modernste Stationen und Züge (Bild) sondern zeigt auch
anschaulich die Unterschiede der durchfahrenen Stadtteile und Vororte.
Da merkt man auch, über welch immensen Grünflächen diese Stadt
verfügt. Gespannt war ich auch auf die neuartigen
Informationsbildschirme in den Zügen der Expo-Linien 6, 16 und 18;
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... die - nebst viel Reklame - die jeweils vier
folgenden Halte anzeigen (Bild). Weniger zufrieden war ich mit den
durch Mitarbeiter der "üstra" mündlich erteilten Informationen. Auf
meine Frage an sieben Repräsentanten, was mich denn eine
solche Rundfahrt auf allen Strecken wohl kosten würde, erhielt ich
sechs verschiedene Antworten. Um 60 Mark Busse zu vermeiden, wählte ich die doppelt genannte, teuerste Variante - 10
Mark plus Sondertarif Sarstedt - aus. Aber ich weiss bis heute nicht,
ob dies die richtige war. Der "Fahrtipp für Gäste" kennt
jedenfalls diesen Sondertarif nicht.
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Nachtrag: Sondertarif
Sarstedt
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alle Expo-Bilder ab Unterverzeichnis .../oew/expo/
abrufbar
(erstellt am 08.09.00 ...
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