Im Suworow-Museum in St. Petersburg                                                                        
                      

Ausser bei gesperrtem Strassentunnel durch den Gotthard, führt heute der internationale Reiseverkehr kaum mehr am Suworow-Denkmal in der Schöllenen (im Bild: Museums-Modell) vorbei. Früher war das natürlich anders und mancher Automobilist gewährte seinem Gefährt beim Denkmal nahe der Teufelsbrücke eine kurze Verschnaufpause. So war auch ich von klein auf mit der Person dieses russischen Feldmarschalls und der Geschichte seines Feldzugs in der Schweiz vertraut, den er als 70-Jähriger im Jahre 1799 - ein Jahr vor seinem Tod - führte.

     

Über die von seiner Armee bezwungenen Alpenpässe (Bildausschnitt aus dem Museum) bin ich schon  in jungen Jahren gewandert und es war für mich deshalb auch selbstverständlich, 1999 an der Zweihundertjahrfeier und an dem dazu gehörenden historischen Kolloquium in Andermatt teilzunehmen. Dabei wurde das einführende Referat - alle sind im Thesis Verlag erschienen - über die Planung und Durchführung dieses Feldzuges von unserem ...

     

     

... Delegationsleiter, Brigadier Heer, gehalten (im Bild auf einem Panzer bei der 27. Infanterie Brigade in Moskau). Wir beide - wenn auch aufgrund individueller Programmschwerpunkte nicht zur selben Zeit - nutzten deshalb die Gelegenheit für  einem Kurzbesuch im Suworow-Museum in St. Petersburg, das uns damals in Andermatt in einem Vortrag von Direktor Kouzmine - übrigens in Anwesenheit von Frau Generalkonsulin Lüthi - vorgestellt worden war.

          

Bei meinem Besuch - Freitag vormittags - war das Museum ausserordentlich stark besucht. Auffallend war, dass die Schüler der mehreren Schulklassen, die zur selben Zeit im imposanten, aber flächenmässig nicht allzu grossen Museumsgebäude (Bild) durch ihre Lehrer geführt wurden, sehr gut gekleidet waren. Dass praktisch alle teure westliche Markenturnschuhe - also die mit den drei Streifen, dem Checkzeichen  oder der springenden Raubkatze - trugen, ist wohl auch Ausdruck der Wertschätzung, die man in Russland noch heute diesem Volkshelden entgegen bringt.

     

Die Schüler zeigten aber ebenso durch die grosse Disziplin, mit denen sie den Ausführungen der Lehrerschaft folgten, dass sie das Ausserordentliche eines solchen Museumsbesuchs zu würdigen wussten. Sehr andächtig betrachteten sie insbesondere die Bilder von Feldmarschall Suworow (hier ein Bild als Beispiel), die ihn in den verschiedenen Lebensphasen zeigten. Leider sprach keiner der Lehrer englisch, so dass ich nicht um eine Fotografiererlaubnis bitten konnte. Gerne hätte ich Lehrern und Schülern auch erklärt, dass ich aus dem Lande komme, das im Museum ... 

     

... auch in einem auffallend präzisen Geländemodell (Bild) dargestellt ist. Aber die Schüler hätten mir wohl kaum geglaubt. Ihre etwas mitleidigen Blicke auf meine Füsse zeigten mir deutlich, dass man jemanden nicht recht ernst nehmen kann, der billige No-Name-Turnschuhe trägt.

          

     

     

  

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(erstellt am 01.07.01 ...